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Inversionswetter als fotografischer Segen

Nach den starken Regenfällen im vergangenen Juni stiegen die Tagestemperaturen wieder deutlich an und heizten die Landschaft und die Luft auf. Das kalte Wasser, welches über Tage hinweg zu Boden gefallen ist, bahnt sich seinen Weg ins Tal und weiter in die größeren Bäche, Flüsse und Ströme. Durch diese Massen an kaltem Wasser sinkt auch die Außentemperatur lokal sehr stark, was zu einer Dunstschicht führt. Dieser dicke Nebel trennt nun die heiße Luft von der kalten Luft und wir bekommen ganz viel Atmosphäre in unsere Aufnahme.

*riverside inversion*

Diese Aufnahme entstand zur oben beschriebenen Inversions-Wetterlage. Als ich entlang des Weges spazierte, nahm ich mehrere Szenen mit Filtern auf. Hinter jeder Ecke offenbarte sich ein neues, spannendes Motiv, welches meine Aufmerksamkeit weckte. Obwohl ich diesem Weg schon oft gefolgt bin, sah an diesem Tag alles anders aus. Durch den dichten Nebel, der sich rasch bewegte, reduzierte sich der Blick auf das Wesentliche. Heute passte es perfekt um diese wunderschönen, ausgeschwemmten Felsstrukturen im rechten Bildbereich aufnehmen zu können. Die Positionierung für diese Aufnahme ist wenig optimal, da ich direkt an der Kante stehen musste, doch alles verlief nach Plan. Als ich meinen gewünschten Ausschnitt suchte, stieß ich auf ein Problem, denn ich konnte nicht den gesamten Bildbereich aufnehmen, ohne dass ich etwas abschneiden müsste. Ich hatte einfach nicht das passende Weitwinkel-Objektiv zur Hand.

Panorama am Wasser

Damit ich also meinen gewünschten Ausschnitt erreichen konnte, nahm ich an diesem Ort ein Panorama aus zwei Einzelaufnahmen auf und fügte diese später am Computer zusammen. Der große Vorteil dabei ist, dass ich zum einen meinen bevorzugten Bildausschnitt bekomme und zum zweiten eine große Auflösung für mein Bild erhalte. Ehrlich gesagt hatte ich schon ein wenig Bauchweh, ob diese Szene sich gut zusammenfügen lassen würde. In so einem Fall nehme ich mehrere Versionen der gesamten Szene auf und versuche somit das beste Resultat zu erhalten.

Bildentwicklung in Lightroom

Da ich gerne in Lightroom arbeite und den Großteil meiner Bilder in dieser Software katalogisiere, habe ich dieses Bild mit einer wohl bekannten und auch alten Technik bearbeitet. Nur „dodging und burning“ kam hier, neben kleinen Basisanpassungen, zum Einsatz. Diese Technik vermag eine außerordentliche Wirkung zu erzielen und einem Bild Leben und Dreidimensionalität zu verleihen. Es braucht etwas Übung, bis sich die Idee dieser Technik in unseren Köpfen verankert, doch wenn du diese immer wieder anwendest, wirst du damit großen Erfolg haben.