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Wasserlandschaften fotografieren

Ein Buch über Wasserfotografie und wie es dazu kam

Als ich noch in der Schule war, fürchtete ich jede Deutsch Stunde und meine Beziehung zum Lehrpersonal in diesem Fach war nicht gerade die Beste. Nach der Matura war ich sehr froh, dass lange Leseaufgaben und Schreibübungen der Geschichte angehörten. Zumindest für eine Weile. Auf der Uni kam dann die Ernüchterung. Lesen war ein entscheidender Teil und die Texte wurden auch deutlich schwieriger. Doch das hat meine Einstellung gegenüber der deutschen Sprache noch wenig geändert.

Eine eigene Website aufbauen

Jahre nachdem ich immer wieder schlechte Noten in Deutsch abgeholt habe, stand ich vor der Herausforderung meine erste eigene Website zu bauen und dafür auch „Content“ zu schaffen. Ich dachte mir damals, als Fotograf gibt es doch genügend Inhalt, mit dem man eine Website füllen könnte. Doch um Reisen und Workshops erklären zu können und die Abläufe zu schildern, ist Sprache ein hervorragendes Medium. Die ersten Texte verlangten mir viel ab und meine Frau hatte einen harten Job bei der Korrektur. Immer wieder war ich in meinem Stolz gekränkt, wenn Sie meine Texte korrigierte und veränderte. So ist das Leben und ich wollte es vermeiden, dass sie so viel zu verbessern hatte. Nicht nur, weil sie dadurch weniger Arbeit hatte, sondern auch, weil es für mich eine unangenehme Situation war. Doch die Veränderung passiert nicht von Heute auf Morgen und die Beständigkeit übernimmt die wichtigste Rolle in der Entwicklung.

Vulkan, 2022, La Palma, Kanaren, Philipp Jakesch Photography, Naturfotografie

Der Traum vom eigenen Buch

Nach und nach entstand die Idee in meinem Kopf, ein tatsächliches physisches Buch zu entwerfen. Ein Buch, das relevant sein würde und nicht ausschließlich aus Bildern bestehen sollte. Immer wieder hatte ich unterschiedliche Ideen, was ich denn in einem solchen Buch behandeln möchte und wie sowas aufgebaut werden sollte. Doch wie kann man sich denn die Kosten für den Druck, die Korrekturen, das Marketing usw. leisten? Und was wäre, wenn sich das Buch dann nicht verkauft? Viele Überlegungen, auf die ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort hatte. Seitdem verstehe ich, was es bedeutet wenn eine Idee noch „reifen“ muss.

Wie finde ich eine Idee

Eine Idee für ein Buch zu finden ist einfach und absolut schwierig zugleich. Für einige Zeit, verbrachte ich jeden Tag am frühen Morgen einige Zeit mit ablenkungsfreiem Nachdenken. Ich machte mir gezielt Gedanken zu möglichen Ideen für Beiträge in Magazinen und ganze Bücher. An manchen Tagen musste ich die Suche unvollendet abbrechen und an anderen Tagen entstanden die brillantesten Ideen – dachte ich zumindest zum Zeitpunkt der Überlegungen. Doch wie geht es weiter mit diesen vermeintlich brillanten Ideen? Ohne weitere Aktion wären sie nur abgeriebene Bleistiftfragmente auf der Papier-Oberfläche. Nachdem ich mir vorstellen konnte verschiedene Ideen umzusetzen, recherchierte ich bezüglich Relevanz und suchte nach ähnlichen Werken, die bereits geschrieben wurden.

Das Thema Wasser begleitet mich seit vielen Jahren und ich fotografiere das faszinierende Element mit großer Leidenschaft sowie in unterschiedlichen Facetten. In den meisten Büchern wird dies jedoch eher als Beifang in wenigen Absätzen abgehandelt. Das sollte sich ändern und ich nahm mit den beiden größten Fachverlagen im deutschsprachigen Raum Kontakt auf. Vom dpunkt.verlag erhielt ich innerhalb weniger Tage eine sehr positive Rückmeldung  und die Erstgespräche fanden unmittelbar statt. Nach einem ausführlichen Gespräch, in dem es zu einem großen Teil um Island ging, fixierten wir meinen Buchvorschlag und wenig später folgten auch die offiziellen und verbindlichen Schritte.

Durch den Schritt ein Buch schreiben zu können, veränderte sich meine gesamte tägliche Routine. Die erste Sache nach dem Aufstehen war die Beschäftigung mit dem Buch. Mit frischen Gedanken setzte ich mich von den PC und überlegte mir die Formulierungen und verfasste eine Seite nach der anderen. An manchen Tagen wuchs das Manuskript um wenige Zeilen und an anderen Tagen um mehrere Seiten. Doch für mich war der wichtigste Schritt, die Konsistenz und die tägliche Routine. Nach einiger Zeit hatte ich das Bedürfnis meine bisher verfassten Seiten vom Lektor abnehmen zu lassen und zu eruieren, ob die Richtung denn stimmen würde. Ein Moment voller Nervenkitzel. Wenige Tage später erhielt ich ein überraschend positives Feedback und die Motivation für die Weiterarbeit war zusätzlich befeuert.

Wellen, Regenbogen, Regenbogenfarben, Spektralfarben, Wellenspiele, La Palma, Philipp Jakesch Photography

Endlich Fertig

Ein unglaubliches Gefühl, das Buch ist fertig. Nach mehreren Monaten intensiver Arbeit ist das Buch nun endlich vollendet und bereit zum Druck. Leider gab es auch für uns Verzögerungen und Auslieferung ließ noch auf sich warten. Doch jetzt ab 31.10.22 ist es soweit und das Werk ist im Handel erhältlich.

Die lange Arbeit an einem gesammelten Werk hat meine Aufmerksamkeit sehr gefordert und meinen Fokus stark auf sich gezogen. Selbst habe ich viel beim Verfassen gelernt und konnte meine gedanklichen Schritte weiterentwickeln. Meine Arbeit wird hoffentlich in weiterer Folge ebenso davon profitieren. Es ist sehr besonders und wichtig, wenn man sich mit der eigenen Arbeit intensiv beschäftigt und Sachverhalte genau erklärt. Jetzt hoffe ich nur, dass „Wasserlandschaften fotografieren“ auf großen Anklang stößt und die nächsten Projekte ähnlich spannend verlaufen.