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Lofoten entdecken

Die Inselgruppe am 67. nördlichen Breitengrad, und damit mehr als 100 km nördlich vom Polarkreis, gehört zur norwegischen Provinz Nordland. Mit den rund 80 Inseln grenzen die Lofoten direkt an die benachbarte Inselgruppe der Vesteralen. National Geographic hat die Lofoten unter die drei schönsten Inselgruppen der Erde gewählt. Die steilen Berghänge und die einzigartigen Strände sind ebenso beeindruckend wie das wilde Wetter. Eine Reise auf die Lofoten ist auch für Menschen, die ohne Kamera unterwegs sein wollen, eine Empfehlung wert. Mit Kamera jedoch gibt es kaum etwas, das Wünsche offen lässt.

Im Südwesten der Lofoten

Die äußerst westlich liegende Insel ist nur mit dem Boot zu erreichen, jedoch kommt man mit dem Fahrzeug bequem bis nach Moskenes und weiter nach Å i Lofoten. Nicht zu verwechseln mit dem A der Welt. In Å i Lofoten gibt es eine wunderbare Aussicht auf das Meer und die schroffe Steilküste lässt sich je nach Witterung sehr gut in die eigene Bildgestaltung einbauen. Unweit von diesem beeindruckenden Aussichtspunkt entfernt liegt ein idyllisch liegender Fjord, an dessen südlichem Ende in den Wintermonaten der bekannte Stockfisch, in Landessprache Tørrfisk, zum Trocknen aufgehängt wird. Monatelang bewegen sich die Fische in der Meeresluft, reichern dadurch einen hohen Salzgehalt an und erlangen eine beträchtliche Haltbarkeit.

Einer der wohl bekanntesten Orte auf den Lofoten ist der Ort Reine. Die traditionellen roten Häuser, Rorbuer genannt, prägen das Bild der Inselgruppe. Ein Teil dieser Häuser ist auf Holzpfählen gebaut, was ihnen eine besondere Wirkung verleiht. Geschickt haben die frühen Bewohnenden dadurch den wenigen Platz ausgenützt und die Gefahr der rauen Brandung vermieden. Im Hintergrund zu diesen malerischen Häusern thronen schroffe Bergspitzen aus Granitstein, die bei jedem Wetter einen gigantischen Eindruck vermitteln. Zur kalten Jahreszeit sind diese Bergspitzen mit etwas Glück von Schnee bedeckt und reflektieren somit das warme Sonnenlicht oder auch die grün schimmernden Nordlichter.

Das Zentrum der Lofoten

Die Stadt Leknes befindet sich sehr zentral auf den Lofoten und hier befindet sich auch einer der bedeutendsten Flughäfen der Inselgruppe. Doch man kommt nicht nur mit dem Flugzeug hierher, sondern kann auch vom Festland die Fähre nehmen. Eine Überfahrt von Bodø dauert ca. 4,5 Stunden und diese verkehrt mindestens zwei Mal am Tag. Egal, wie die Anreise gelingt, die Lofoten sind ein äußerst lohnendes Reiseziel.

Für mich gab es die meisten Highlights im mittleren und nördlichen Teil der Inselgruppe. Hier konnte ich eigene Kompositionen finden und persönliche Arbeiten erschaffen. Die klassischen Anblicke und wunderbaren Ausblicke sind fesselnd, jedoch erhält man an diesen Orten oft nur schwierig eine originelle Aufnahme. Vergängliche Motive, wie die Sandstrukturen am Strand von Flakstad, oder die Wasserpflanzen am Strand von Unstad bleiben mir dabei sehr in Erinnerung und ich freue mich bereits auf die nächste Reise, um noch mehr Zeit mit diesen besonderen Elementen der Natur zu verbringen.

Im ruhigen Nordosten der Lofoten

Je weiter man von den Hauptattraktionen und den Ikonen der Insel in Richtung Osten fährt, umso geringer ist auch die Zahl an Besuchenden. Nach jeder Kurve finden wir etwas unerwartetes und ein Aussichtspunkt ist schöner als der zuvor. Durch die vielen Inseln und die organische Form der Landschaft, wechseln sich Seen, Berge und Fjorde angenehm ab.

Ich erinnere mich gut an die Weite der Landschaft und die natürliche Schönheit dieser nördlichen Inselgruppe. An einem Ort stand ich vor einer großen Wasserfläche von der ich dachte, es sei ein See, doch je näher ich kam umso deutlicher wurde es, dass es sich um einen Fjord handeln musste. Das charakteristische, gelbe Seegras war ein unmissverständliches Zeichen. Zur Sicherheit habe ich den Salzgehalt im Wasser geprüft.

Zusammenfassend kann ich die Lofoten als Reiseziel sehr empfehlen, jedoch nicht zu jeder Jahreszeit. Im Sommer wird die Inselgruppe von einer Vielzahl an Menschen regelrecht überschwemmt und auch zur kalten Jahreszeit gibt es Wochen, in denen der Tourismus die Region dominiert. Meine Entscheidung für eine Fotoreise fiel daher auf den November, in dem sowohl winterliche als auch spätherbstliche Stimmungen möglich sind. Die Wahrscheinlichkeit für Nordlichter ist im November ähnlich hoch wie im Februar – nur werden diese von weniger Menschen gejagt.