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Was macht ein Foto zum Lieblingsbild?

Wenn ich auf Reisen bin, gibt es Momente, die mir persönlich sehr besonders vorkommen. Bereits bei der Aufnahme der Bilder fühlen sich die Rahmenbedingungen so wertvoll an. Vielleicht ist es kalt und rau, vielleicht auch ruhig und sanft. Meistens passt meine persönliche Empfindung jedoch sehr gut zur Szene, zum Licht und vor allem zu den Farben der Landschaft. Bilder, die ich in so einem Moment aufnehme, bleiben nicht nur in meiner Kamera gespeichert, sondern auch in meinem Kopf, sie bekommen Namen und ich kann es kaum erwarten, die Bilder auf einem großen Bildschirm zu sehen.

Überraschungen

Wenn ich meine Bilder auf den Computer lade und in meine Software importiere, nehme ich mir die Zeit, um die Fotos gleich ein erstes Mal zu sichten. Bei diesem ersten Durchgang vergebe ich einen Stern für jedes Bild, dessen Potential weitere Aufmerksamkeit erfahren wird. Dies geht schnell und ist daher für meine Arbeitsweise sehr effizient.

Manchmal kommt es bei diesem ersten Durchgang bereits zu Überraschungen. Bilder, von denen ich mir dachte, sie wären toll und könnten sehr gut funktionieren, sind auf dem Bildschirm eine Enttäuschung. Und umgekehrt genauso: Bilder, die zuerst weniger Aufmerksamkeit bei der Aufnahme erfahren, sind umso spannender und schaffen es problemlos in die nächsten Runden und zu einem fertigen Foto.

Welche Komponenten braucht ein Lieblingsbild?

Diese Frage zu beantworten bedarf einiger Überlegungen. Wie denke ich und wie denkst du? Deine Wunschkomponenten für ein Lieblingsbild werden sich von meinen möglicherweise unterscheiden. Vielleicht nur ein kleines Bisschen, vielleicht aber auch grundlegend. Für mich persönlich erzählt das Lieblingsbild immer ein Geschichte. Manchmal sehr subtil und manchmal ganz offensichtlich. Es kann vorkommen, dass die Geschichte dahinter eine ganz andere ist und als Inbegriff für einen Meilenstein steht. Möglicherweise ist das der Moment, in dem du eine bestimmte Technik verinnerlicht hast oder auch ganz gezielt auf Farben oder Luminanz geachtet hast.

Dein Lieblingsbild

Ich habe einige meiner netten Stammkund*innen gefragt, ob ich ihr Lieblingsbild für diesen Beitrag verwenden dürfte. Aber warum wollte ich das? Die Idee dahinter ist, sich selbst Gedanken über die eigenen Bilder zu machen. Die Suche nach dem eigenen Lieblingsbild ist gar nicht einfach –  und manchmal doch. Zu den eigenen Lieblingsbildern fallen mir sofort viele Worte, Geschichten und Gedanken zum Augenblick der Aufnahme ein.

Stell dir selbst die Frage: Warum sprechen dich diese Bilder an? Was sind die Besonderheiten? Wie war der Moment der Aufnahme und der Moment davor, in dem du entschieden hast, dieses Bild zu machen? Spannende Fragen.

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Barbara’s Lieblingsbild

“Wir bewegen uns durch eine weiße, unwirkliche Landschaft. Nur wenige Meter reicht die Sicht, den Weg kann man nur erahnen. Kein Geräusch ist zu hören, nur das Knirschen des Schnees unter unseren Schneeschuhen. Der kleine Baum sticht mir sofort ins Auge: Der starke Wind hat seinen Wuchs deutlich beeinflusst, und doch scheint er den unwirtlichen Elementen zu trotzen.“

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Angela’s Lieblingsbild

„Fotographie ist für mich ein meditatives Erlebnis und ermöglicht mir einen besonders intensives Begreifen und Wahrnehmen meiner Umwelt“

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Karl’s Lieblingsbild

Mein Highlight des Jahres 2021. Es war eine klare Nacht und ein ganz besonderes Gefühl unter dem Sternenhimmel der uns gezeigt hat wie klein der Mensch und wie unendlich groß das Universum ist.

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Bettina’s Lieblingsbild

„Blüht eine Blume, zeigt sie uns die Schönheit. Blüht sie nicht, lehrt sie uns die Hoffnung.“

Dieses chinesische Zitat passt so gut zu Orchideen. Zu Hause am Fensterbrett steht seit Jahren eine dieser besonderen Blumen und sie blüht oft im Winter. Jedes Mal freue ich mich, wenn sie endlich wieder Blüten trägt. Als ich an einem kalten Februartag versehentlich eine abbreche, hole ich den Fotoapparat. Ich liebe weiße Blumen und versuche, ihre Leichtigkeit in einem Foto einzufangen. Es entsteht „die Orchideentänzerin“, die Primaballerina unter den Blumen.

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Susanne’s Lieblingsbild

Die Fotografie ist für mich kreative Ergänzung und Gegengewicht zu einem prosaischen Beruf, in dem wenig Raum für Farben, Licht und Poesie ist. Ich war immer schon gerne in der Natur und bin es, seit ich mich der Fotografie widme, noch viel mehr als zuvor. Die Kamera eröffnet neue Einblicke und Perspektiven, schärft den Blick für Schönes und Außergewöhnliches, fängt Momente und Stimmungen ein, die ich als unachtsame Spaziergängerin früher oft nicht wahrgenommen habe. Vor allem früh morgens bin ich gern unterwegs, dann empfinde ich ein Einssein mit der Natur und bin dem Alltag enthoben.
Meine große Liebe ist die Tierfotografie. Landschaften erfüllen mich mit Ehrfurcht und ich muss sie mir erobern. Der Schritt vom reinen Abbilden dessen, was ich sehe, hin zum Erfassen der Essenz einer Situation erfordert eine neue Herangehensweise: Geduld, hinter das Offensichtliche schauen, Phantasie und Liebe zum Detail – sowohl beim Fotografieren selber als auch beim späteren Ausarbeiten. Das Bild “Dunkelwald”, entstanden an einem Wintertag in einem wunderschönen Föhrenwald in der Nähe von Wien, ist eines meiner Lieblingsbilder von 2021. Weil mir hier genau das gelungen ist: die Essenz dieses Wintertages, die Stimmung dieses Waldstückes, einzufangen. Und weil es nicht im Vorübergehen entstand, sondern ich es mir erarbeitet habe.

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Sandra’s Lieblingsbild

Aufgenommen wurde das Bild zu Jahresanfang am Kampursprung an der Grenze Niederösterreich – Oberösterreich. Der junge Kamp schlängelt sich über kaum berührte und idyllische Wald- und Wiesenlandschaften. Ein idealer Ort für Langzeitbelichtungen zu jeder Jahreszeit. Alte verwitterte Baumriesen neigen sich in den Kamp, dies eignet sich für gut für Weitwinkelaufnahmen. Kleine Stromschnellen, das sanfte Plätschern des rostroten Kamp, sattgrün mit moosigen Granitblöcken stellt sich für mich als Kraftort für die Fotografie dar.

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Mein Lieblingsbild

Das Lieblingsbild aus dem vergangenen Jahr kennt ihr bereits, ich habe der kleinen Bilderserie einen eigenen Beitrag gewidmet (hier geht’s zum Beitrag). Die Aufnahmen sind unaufgeregt, haben viel Leichtigkeit und subtile Farben.

Das Lieblingsbild, das ich heute mit euch teilen möchte ist ganz anders. Es hat kräftige Farben. Der Aufnahmeort war rau und unwirklich. Es war heiß und kalt zugleich. An so einem Ort war ich noch nie zuvor und das Erlebnis war einfach so intensiv und unbeschreiblich.

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„Youngest“

Es war ein Moment, den man nicht oft erlebt, viele niemals. Das Wetter war kühl und etwas windig auf Island. Der Himmel war dunkel, die Wolken dennoch strukturiert. Mit jedem Schritt, dem wir dem Vulkan näher und näher kamen, stieg die Spannung. Mit der großen Luftfiltermaske wagte ich mich nach einiger Zeit der Beobachtung immer näher. Auch die Kamera bekam einen Filter zum Schutz vor der Hitze. Das Besondere für mich ist in diesem Bild die Kombination aus der „alten“ Lava und der unmittelbar frischen Lava. Der starke Vordergrund fügt eine Dynamik im Bild hinzu und zeigt die große Ausdehnung des Feldes.

Das intensive Erlebnis, die starke Bildaussage und die reduzierten Farben machen für mich dieses Bild zu etwas Besonderem. Daher fand es auch einen Platz in meinem Photozine.

Was sind deine Gedanken zu den eigenen Bildern? Was ist die Geschichte hinter den Bildern und was hast du durch dieses Bild gelernt? Analysiere deine Bilder und finde somit im nächsten Jahr noch mehr Lieblingsbilder 😉