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Die Beschäftigung mit der eigenen Arbeit

Welches Bild ist denn jetzt das Richtige und auch für andere Menschen relevant? Welche Aufnahme kann ich für einen Wettbewerb nutzen und womit kann ich die Jury überzeugen? Außerdem möchte ich mir ja selbst treu bleiben und schwanke mit meinen Gedanken zwischen dem, was mir am besten gefällt und dem, was ich glaube es kommt am besten an. Am Ende dieser Entscheidung komme ich immer wieder darauf zurück, dass ich das auswählen will, was mich am stärksten fesselt, was mich wirklich berührt. 

Ein neutraler Blick

Die große Schwierigkeit bei der Einordnung der eigenen Bilder ist, dass die Beziehung zu diesen meist äußerst stark ist. Wir machen uns bei der Aufnahme große Gedanken zu dem Prozess, die Suche nach dem Motiv ist intensiv und gut überlegt. Nach viel Arbeit mit Kamera und Computer entsteht endlich ein Bild, das uns gut gefällt. Jetzt werfen wir das Bild in ein Becken voller Haie, die das fertige Exemplar in seine Einzelteile zerlegen.

Die Herangehensweise, wie man am besten die Bilder für einen Wettbewerb aussucht und wie man selbst mit der Auswahl umgeht, ist kein ganz einfaches Thema. Bauchgefühl hat dabei eine wichtige Rolle, denn mit dem eigenen Bauchgefühl kommt man weiter. Ob das genau das Richtige für einen Wettbewerb ist…

Der letzte Fotowettbewerb, bei dem ich dabei war, ist der FEP Award. Die Federation of European Photographers ist die Vereinigung der europäischen Berufsfotograf*innen. Bei diesem Wettbewerb kann jeder Fotograf und jede Fotografin in Europa teilnehmen. Es gibt verschiedene Kategorien, die von stark verfälschten KI-Bildern bis hin zu natürlichen Landschaften reichen. Für mich waren drei der zwölf Kategorien interessant und die Ehre war sehr groß, dass ich gleich bei zwei Kategorien unter die Finalist*innen gewählt wurde.

Ergebnis : Landschaft

In der Kategorie Landschaft habe ich mich in diesem Jahr für Bilder aus Islands Westfjorden im Herbst, Island im Winter und den Dolomiten entschieden. Besonders Wind und Wetter sowie die einzigartigen Strukturen stehen bei den Bildern stark im Vordergrund. Begleitet sind diese tollen Plätze von viel Leidenschaft und Emotion. Fun Fact zu den Bildern ist, dass ich alle drei Bilder aus der Hand aufgenommen habe, obwohl ich den größten Teil meiner Fotos mit dem Stativ aufnehme. Die schnelle Reaktion auf gewisse Szenen bedarf einem Verzicht auf viel Equipment, wie zum Beispiel dem Stativ.

Ergebnis : Natur

Der Unterschied zwischen Natur und Landschaft ist teilweise schwer zu erfassen und einzuordnen. In der Kategorie Landschaft gibt es auch Platz für die Cityscapes. Die Natur lebt ausschließlich von natürlichen Anblicken, Strukturen und der natürlichen Farbenpracht. Dabei habe ich mich für Aufnahmen aus Island und Schweden entschieden. Die Luftaufnahmen aus Island haben eine besondere Faszination auf mich – noch immer. Die gewaltige Farbenpracht und die ästhetischen Formen der abfließenden Wasserelemente gestalten in Wechselwirkung mit dem Sand eine elegante Leinwand aus Fluss und Balance. Die vielen Bilder aus der Luft haben auch mehr als ein halbes Jahr nach der Entstehung eine große Anziehungskraft und immer wieder entdecke ich neue Bilder im großen Fundus dieser Serie. Ganz anders als die Wasserfarben Islands beschränkt sich die Schneelandschaft in Schweden auf hell und dunkel – keine Farbe ist dominant. Die wundschönen Schwünge der vielen Schneeflocken haben ein gemeinsames, großes Ganzes entstehen lassen.

Das Ergebnis

In diesem Jahr darf ich mich in den beiden Kategorien über zwei fünfte Plätze freuen, was für mich eine große Leistung ist. Außerdem konnte ich mich mit meinem Ergebnis vom Vorjahr noch steigern und eine gute Entwicklung verfolgen. Wenn du die weiteren Einreichungen und Preisträger*innen ansehen möchtest, kannst du das direkt auf der Seite der FEP machen.