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Mittlerweile habe ich schon an einigen Fotowettbewerben teilgenommen und manchmal war ich auch schon knapp dran, etwas zu erreichen. Doch dieses Mal hat es tatsächlich geklappt und mein Bild *ardor* wurde tatsächlich ausgewählt.

Über das Bild aus dem Wettbewerb

Für mich persönlich ist das Foto etwas sehr Besonderes, da der Ausschnitt aus der Landschaft äußerst klein ist und trotzdem die Stimmung sowie die zentralen Elemente der Szene abbildet. Einige meiner Bilder verfolgen einen ähnlichen Ansatz, jedoch sind diese Gegebenheiten nicht überall so einfach zu realisieren.

Nach einer Wanderung an einem stürmischen Tag durch steiles Gelände erreichten wir bei starkem Wind und Schneeregen einen Aussichtspunkt von dem aus wir einen guten Überblick über das Geldingadalur, in dem der Vulkankrater liegt, hatten. Abgesehen von meiner Frau und mir hatten nur eine Handvoll Menschen diesen Weg verfolgt und wir standen dem heißen Riesen voller Ehrfurcht gegenüber. Heute waren die Szenerie sowie die umgebenden Geräusche und Gerüche besonders furchteinflößend. Mittlerweile hatte der Vulkan seine Tätigkeit vom kontinuierlichen Feuerspucken zu einem periodischen Auswurf gigantischen Ausmaßes umgestellt. Zusätzlich zum donnernden Ausbruch der heißen Lava verursachten die angrenzenden, schwelenden Moose dichte Rauchschwaden. Das Wechselspiel von verbrannter Vegetation und schwefelhaltigen, säuerlich riechenden Gasen wechseln sich ab und hinterlassen einen intensiven Gesamteindruck. Die verschiedenen Perspektiven auf den majestätischen Berg lassen wunderbare Blickwinkel entstehen: Ausschnitte von Lava, Berg und Himmel, den leuchtenden Abfluss der flüssigen Erde oder einfach nur das Flimmern der heißen Berge.

Vulkan auf Island, Philipp Jakesch Photography, Natural Landscape Photography Award, Photograph of the Year

Warum besonders?

Manchmal nehme ich an Fotowettbewerben teil, um von den besten Juroren der Welt ein Feedback zu meiner Arbeit zu erhalten. Zusätzlich setze ich mich dadurch mit meiner eigenen Arbeit intensiver auseinander und verbringe viel Zeit damit zu ermitteln, welche Ausschnitte funktionieren und was ich auf einem Bild finden möchte. Auch die Geschichte hinter dem Bild ist für mich von entscheidender Bedeutung, weswegen die Jahreszeit das Wetter und die Stimmung ebenso aufgegriffen sein sollten.

Bei dieser Aufnahme am Vulkan hat für mich sowohl der eigene und persönliche Ausschnitt, sowie auch die Geschichte dahinter ein konsistentes Bild erzeugt. Viele schwere und dunkle Farbtöne werde von einem kleinen Bereich äußerst heißer Lava balanciert. Im Hintergrund verschwimmen die Bergrücken in der Wellenbewegung der Luft und reihen sich nach hinten auf. Eine zusätzliche spannende Tatsache ist, dass diese beiden Hügel, die erloschenen Vulkankrater der ersten Stunden sind. Der Kreis schließt sich und die Geschichte wird dadurch schön abgerundet.

Mit dieser Geschichte im Hintergrund habe ich das Bild zum Fotowettbewerb von Natural Landscape Photography Awards eingeschickt, da ich diesen Wettbewerb sehr schätze. Die Arbeit, die die Judges auf sich nehmen um die Bilder zu bewerten ist ebenso immens, wie wertvoll. Das aufwändige Verfahren führt dazu, dass an deinem Punkt die Raw Dateien eingeschickt werden dürfen und alleine dafür war ich sehr dankbar, gleich mehrere Bilder senden zu dürfen. Dabei wird überprüft, ob die Bilder einer starken Manipulation unterlagen oder den Regeln entsprechen.

Viele Tage später erreicht mich eine Nachricht mit der Einladung zu einem Zoom Meeting, in der die Gewinner*innen bekannt gegeben werden sollten. Völlig überrascht und ungläubig lese ich die Nachricht gleich zwei Mal und freue mich auf das Meeting. Im virtuellen Raum begrüßen die bisher nur aus den Medien bekannten Gesichter. Einige Kategorien werden besprochen und die wundervollen Bilder der Teilnehmer*innen werden präsentiert und sie sprechen über ihre Aufnahmen oder erzählen von der Entstehung der dahinterliegenden Ideen. Ein sehr spannendes Kennenlernen mit begabten Menschen neigt sich dem Ende. Und dann kommt mein Bild auf den Schirm „Photograph of the Year“ Award, steht darunter. In diesem Jahr ist es der Jury sehr schwer gefallen und ich darf mir diesen Preis mit einem begabten kanadischen Fotografen teilen. Wunderbar, dass es eines meiner Bilder soweit geschafft hat und die Jury überzeugen konnte. Meine vergleichsweise ruhige Aufnahme eines gewaltigen Ereignisses konnte sich, ohne zu schreien, bemerkbar machen.

Ob du bei einem Wettbewerb mitmachen möchtest, oder nicht ist eine Frage, die du nur selbst beantworten kannst. Der Nutzen, den ein Wettbewerb für die eigene Fotografie hat, ist schwierig zu messen. Wenn der Wettbewerb keinerlei Feedback ermöglicht, ist das meiner Meinung nach keine gute Grundlage für eine Weiterentwicklung. Manche Bewerbe bieten umfangreiches Feedback und Punktebewertungen für unterschiedliche Aspekte. Genau diese Wettbewerbe interessieren mich und diese verfolge ich um meine eigene Arbeit zu verbessern.