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Als Menschen in der Gesellschaft, vergleichen wir uns in jeder erdenklichen Form und auf nahezu jeder Ebene. Je nach Kultur ist dieser Wettbewerbsgedanke stärker oder schwächer ausgeprägt und ich manchen Regionen werden, der größte Kürbis und das schwerste Kaninchen prämiert. Stetig sind wir einem Vergleich ausgesetzt und wir fordern diesen Wettbewerb bis zu einem gewissen Grad auch selbst. Wir wollen besser sein als die Mitbewerber*innen und es ist eine feine Balance zwischen Motivation und überspitztem Ehrgeiz.

Nachteile von einem Wettbewerb

Wenn ich an einem Wettbewerb teilnehme, dann suche ich diesen nach bestimmten Gesichtspunkten aus. Die Auswahl der Bilder, die Juroren und auch die Rahmenbedingungen sind bei fast jedem Wettbewerb etwas anders. Manche Contests erlauben jegliche Manipulation der Bilder und ermöglichen einen uneingeschränkten kreativen Spielraum. Mit naturbelassenen Bildern und wenig Manipulation muss hier die Kreativität im Blickwinkel oder einem besonderen Moment liegen. Wonach die Bilder bewertet werden hängt sehr stark von der Jury und den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Häufig erhältst du bei Fotocontests lediglich ein, „leider nicht“, oder eine „Nominierung“ und mit etwas Glück und der richtigen Einreichung bekommst du einen Preis. Doch das alles bring dir persönlich und deiner fotografischen Weiterentwicklung sehr wenig, wenn du kein Feedback zu den eingereichten Bildern erhältst. Wenn deine Fotos in einem Jahr nicht angenommen werden, so kannst du im nächsten Jahr noch einmal dein Glück versuchen. Wenn die Bilder dieselbe Stufe im Wettbewerb erreichen, so lernst du daraus gar nichts. Du weißt nicht, ob sich die Qualität deiner Arbeit seit der letzten Einreichung verbessert haben.

Die Vorteile von Wettbewerben

Ich persönlich suche einen Wettbewerb nach verschiedenen Kriterien aus. Zuerst müssen mich die eingereichten Arbeiten ansprechen und einigermaßen meinen Fotografischen Überzeugungen entsprechen. Beispielsweise reiche ich meine Bilder seit mehreren Jahren beim ILPOTY – International Landscape Photographer Of The Year ein. Der große Vorteil, dieses Wettbewerbs ist, dass man ein Feedback zu jedem Bild bekommt und das Niveau ist extrem hoch. Die Transparenz von Wettbewerben wie diesem und das objektive Feedback, ist für die persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig. Man erhält beim ILPOTY einen Prozentwert und der Grenzwert, ab dem man die 101 besten Bildern erreicht, wird auch öffentlich bekanntgegeben. Wenn du also beim Wettbewerb mitmachst und mit deinem Bild einen Score von 81,4% hast und die Grenze zu den Top 101 bei 84,3% liegt, so weißt du wo du in diesem Jahr stehst und wie hoch das allgemeine Niveau des Wettbewerbs ist. Du kannst somit auch über mehrere Jahre ermitteln, ob deine eigene Arbeit im Ranking steigt und du dich verbessert hast. Noch genaueres Feedback bekommst du bei den Naturallandscapeawards, der demnächst in die zweite Auflage geht. Hierbei gibt es fünf Stufen, die du erreichen kannst und somit gibt es ein exaktes Ranking von jedem deiner Bilder. Du siehst, in welche Stufe du es geschafft hast und bekommst auch eine Bewertung deines Bildes. Wenn du deine Bilder mit dem jeweiligen Score gezielt nochmal mit den Bildern der Gewinner*innen vergleichst, so fällt dir vielleicht auf, was du für die Zukunft verbessern könntest.

Fotograf*innen die sehr erfolgreich bei Wettbewerben sind, fotografieren ganz gezielt für die jeweiligen Contests und haben dies bei der Erstellung der Aufnahmen im Kopf. Sie nehmen Bilder auf, die ganz genau auf das Profil passen und die Aufmerksamkeit der Jury weckt. Als die Drohnen allgemein zugänglicher wurden, gab es in den Top Platzierungen vieler Wettbewerbe eine deutliche Häufung der Luftaufnahmen. Der interessante neue Blickwinkel hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Ich persönlich mache immer wieder gerne bei Fotowettbewerben mit, da ich es schätze, den Blick von außen zu bekommen und einen Überblick zu erhalten, wo meine Bilder stehen. Ich nehme mit dem Ziel an den Wettbewerben teil, dass ich einen guten Score oder ein gutes Feedback zu meinen Bildern erhalte und dass ich mein Ergebnis im nächsten Jahr verbessern kann, also mich weiterentwickeln kann. Ich nehme wieder und wieder an den selben Contests Teil und freue mich über jede Verbesserung. Im vergangenen Jahr habe ich bei den FEP Awards beispielsweise in drei Kategorien Teilgenommen und insgesamt lag ich außerhalb der Top 10. Bei der Bewertung der Einzelbilder konnte ich für 7 der eingereichten 12 Bilder die Bewertung Merit erreichen, der Rest war nicht im Ranking. In diesem Jahr freue ich mich, dass ich gleich in zwei von drei eingereichten Kategorien unter den Top 10 liege und dafür zur Preisverleihung gehen darf. Somit konnte ich mein Ziel erreichen, meine persönliche Leistung zu steigern, was mich aus mehreren Gründen extrem freut.

Wenn dich das auch interessiert, dann suche einen Wettbewerb aus und reiche Bilder dafür ein. Wenn du dir mit der Auswahl unsicher bist, kannst du bei Fotograf*innen ein Portfolio Review machen. Du kannst dir wertvolles und konstruktives Feedback von außen holen. Das ist jetzt keine Garantie für einen Wettbewerbserfolg auf kurze Zeit, jedoch eine wertvolle Sache für deine fotografische Weiterentwicklung.