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Der Biophilia Effekt – “Biophilic Design”

Die Natur hat eine positive Wirkung auf uns Menschen. Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern bereits seit einiger Zeit wissenschaftlich belegt und mehrfach bestätigt. Pflanzen kommunizieren mit unserem Immunsystem über unterschiedliche Botenstoffe und stärken unsere Widerstandskraft. Wir werden gesünder und stärker. Der Anblick natürlicher Landschaften trägt zur Heilung unterschiedlicher Krankheiten bei – so der Autor  Clemens G. Arvay in „Der Biophilia Effekt“ 

Heilung aus der Natur

Heilung ist ein sehr starkes Wort. Wenn man sagt: „Die Heilung aus der Natur“ klingt das oft sehr esoterisch. In diesem Fall ist es wissenschaftlich belegt – und das seit vielen Jahren. Schon im Jahr 1984 erschienen die ersten Studien zum Thema Biophilia und es wurden unterschiedlichste Szenarien und Setups untersucht. Neben der heilenden Wirkung von Naturerlebnissen in Krankenhäusern wurde der Effekt von Pflanzen, Tieren und Naturgeräuschen auf den Menschen im Alltag untersucht – mit erstaunlichem Ergebnis.

Der Blick aus dem Fenster

Im Jahr 1984 erschien ein Artikel in der Zeitschrift Science, einem weltweit anerkannten Fachmagazin, der großes Aufsehen erregte. Mit dem Titel „View Through a Window May Influence Recovery from Surgery“ beschreibt Professor Roger Ulrich den Vergleich von Patient*innen mit und ohne der Möglichkeit von Naturbetrachtungen nach einem operativen Eingriff. In der über 9 Jahre dauernden Studie, die 1972 begann, untersuchte er die Wirkung von Bäumen, die von der Versuchsgruppe durch ein Fenster betrachtet werden konnten. Bei diesen Personen zeigte sich nicht nur ein rascherer Heilungsprozess, sie benötigten auch nur die Hälfte der Schmerzmedikation als die Vergleichsgruppe – die ihrerseits nur auf eine Ziegelmauer blickte und außerdem eine längere Genesungsdauer aufwies. Da denke ich gerne an mich selbst und ziehe den Blick auf Blattwerk jedem anderen urbanen Anblick entschieden vor!

Mit den Bäumen reden

Biophilia ist die angeborene Anziehung zwischen Mensch und Natur, die selbst in der modernen Welt besteht und sowohl eine entscheidende Bedeutung für körperliche als auch geistige Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen hat. – Wilson E.O.
Die Bäume kommunizieren mit uns, ja, man könnte fast sagen, sie sprechen mit uns. Klingt auch eso, aber wir nehmen die Botenstoffe der Bäume sensorisch wahr. Sehr simpel formuliert sondern Bäume Duftstoffe, sogenannte Terpene, an deren Umgebung ab und wir nehmen diese auf. Dies trägt zur Entspannung und Stressreduktion bei. Was passiert mit dir, wenn du an Waldgeruch denkst? Schließe die Augen für ein paar Sekunden und stelle dir vor, du bist in einem wunderschönen und lichtdurchfluteten Wald. Fühlt sich doch gut an, oder?

Bäume sprechen miteinander

Nicht nur wir nehmen die Gerüche der Waldbewohnenden wahr, nein, sie kommunizieren natürlich auch miteinander. Bei den afrikanischen Schirmakazien hat man folgendes beobachtet:
Knabbert eine Giraffe an den Blättern einer Schirmakazie, sondert der Baum oben genannte Terpene aus und warnt damit andere, entfernt stehende Schirmakazien. Diese haben genügend Zeit, um Bitterstoffe in deren Blätter einzulagern und den Giraffen somit den Appetit zu verderben. Doch auch die Giraffen haben in diesem System gelernt und überspringen einfach die nächsten Bäume, um sich die Blätter der noch nicht gewarnten Nachbarn schmecken lassen.

…doch was hat das alles mit Fotografie zu tun?

Das kommt ganz auf die Art der Fotografie an: Im Jahr 2008 wurde eine weitere Studie zum Thema Stresslevel und Wutpotential in Verbindung mit der Gestaltung von Arbeitsplätzen durchgeführt. Bei dieser Studie wurde die Rolle von Landschaftsbildern im Vergleich zu abstrakter Kunst bzw. leeren Räumen untersucht. Hierbei wurden 210 Personen befragt und deren Empfindungen wissenschaftlich dokumentiert. Das Fazit daraus: Aggressions-, wie Stresslevel senkten sich bei Natur- und Landschaftsbildern am deutlichsten. Ein spannendes Ergebnis, oder?

Biophilic Design

Das Biophilic Design stützt sich auf drei Säulen, die direkte Naturerfahrung, die indirekte Naturerfahrung und die Raumwahrnehmung. Alle drei Bereiche sollten für ein möglichst harmonisches und stressreduziertes Umfeld Anwendung finden. Neben der Verwendung von Naturmaterialien für die persönliche Einrichtung und Zimmerpflanzen für das Raumklima sind Wandbilder von unberührten Landschaften ein pflegeleichter Bestandteil. Solche fesselnden Naturbilder  laden geradezu ein, in ihnen zu versinken und dem Alltag für einen Augenblick zu entfliehen…

Ihr wollt euer eigenes Biophilic-Design umsetzen?

Wandbilder helfen dir dein Stresslevel zu reduzieren und Naturmotive in deiner unmittelbaren Umgebung tragen dazu bei, dass sich dein Herzschlag beruhigt. Die Betrachtung von Natur und ein Spaziergang im Wald helfen zusätzlich. Je mehr Natur um dich ist, umso besser fühlst du dich.