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Wichtige Entscheidungen in der Fotografie

Fotografie ist eine Anhäufung vieler, vieler Entscheidungen. Am Beginn fragst du dich, welche Kamera du dir kaufen sollst und welche Objektive es für sie gibt. Für welche Marke soll ich mich entscheiden? Was ist mir sympathisch und auf wessen Meinung vertraue ich? Wenn die Kamera dann zu Hause ist, geht es schon weiter. Welche Einstellungen soll ich verwenden und was ist für mich wichtig? Welche Brennweite verwende ich für bestimmte Motive und wie kann ich so tolle Bilder machen, wie die von National Geographic (frage auch ich mich noch)? Die Zeit schreitet voran, die Lernkurve steigt weiter und es kommen die nächsten Fragen auf. Wie kann ich jene Bilder präsentieren, die mir gefallen? Meine Großeltern fangen wenig mit Instagram an und die unterschiedlichen Bildschirme geben das exakt gleiche Bild immer anders wieder. Wie soll ich damit umgehen und für welche Präsentationsart soll ich mich nun entscheiden? Gestalte ich ein Fotobuch oder doch lieber ein Print für die Wand? Soll ich auf Fotopapier drucken oder gleich richtig investieren und einen Gallery Print drucken lassen?

Farben für den Druck

Wie entscheidest du dich für deine Farben im Bild? Die Geschmäcker sind ja glücklicherweise sehr unterschiedlich und diese ändern sich sogar merklich über die Zeit. Früher habe ich beispielsweise kräftigere Farben verwendet und ich habe den etwas wärmeren Weißabgleich schöner gefunden. Wenn du dich viel mit deinen eigenen Bildern sowie mit den Bildern von anderen beschäftigst, wirst du deinen Stil anpassen und gezielt Fortschritte machen. Doch auch ohne die bewusste Beschäftigung mit Farben werden wir Tag für Tag mehr oder weniger subtil von außen beeinflusst – durch Werbung.

Eine Schwierigkeit beim Druck der eigenen Bilder ist es, für verschiedene Papiersorten genau zu wissen, wie man die digitalen Daten so aufbereitet, dass genau das Wunschbild entsteht. Farbmanagement ist ein großes Thema, denn jedes Anzeigegerät hat eine andere Farbwiedergabe und eine andere Art mit Luminanz und Kontrasten umzugehen. Auf deinem PC zu Hause kann das Bild wunderschön wirken und perfekt zur Geltung kommen. Betrachtest du dasselbe Foto auf dem Handy, kann es möglicherweise ganz anders aussehen. Nehmen wir an, du hast dich schon ein wenig mit Farbmanagement beschäftigt und deine Bildschirme zu Hause alle kalibriert. Sobald du deine Bilder digital verschickst oder sie auf deiner eigenen Website anzeigst, so liegt die Kontrolle darüber nicht mehr in deiner Hand, wie und von welchem Gerät diese angezeigt werden.

Wenn du Bilder für den Druck vorbereitest und genau wissen willst, wie diese aussehen, dann kannst du sogenannte „ICC-Profile“ verwenden, die dir eine sehr gute Vorschau liefern, wie das gedruckte Ergebnis aussehen kann. Doch auch dafür ist ein kalibrierter Bildschirm erforderlich. Das Thema ist sehr umfangreich und zu Beginn kann es ein wenig demotivierend sein. Je mehr man sich damit beschäftigt, umso klarer wird die ganze Sache. Dies ist auch der Grund, warum Martin Meieregger und ich den Workshop mit dem gesamten Workflow anbieten. Hierbei lernst du alles, was du wissen solltest, um von der Aufnahme bis zum fertigen Bild gut vorbereitet zu sein.  

Luminanz im gedruckten Bild

Bei einem sehr subtilen und minimalistischen Bild ist der Helligkeitsbereich sehr schmal und bei einer hoch dynamischen Aufnahme ist der Luminanzbereich sehr groß. Teile des Bildes sind ganz auf der linken Seite des Histogramms und andere Bildbereiche sind sehr hell und daher ganz am rechten Rand des Histogramms. Dies kann durchaus ein Problem für den nachfolgenden Druck darstellen. Nicht jedes Material und nicht jeder Drucker reagieren gleich auf die dynamischen Möglichkeiten. Viele moderne Kameras können deutlich mehr an Dynamikumfang abbilden als der Drucker es schafft, auf das Papier zu bringen. Dabei ist eine gekonnte Bildentwicklung nötig. Vor allem solltest du das Histogramm nicht bis zum Äußersten ausreizen.

Persönliches Projekt: Fotobuch

Seit einigen Jahren mache ich regelmäßig Fotobücher. Manche Bücher sind Sammlungen von Bildserien. Andere sind Jahrbücher, die das fotografische Jahr abbilden. Bei der Auswahl der Bilder hast du die Qual der Wahl und zu viel Entscheidungsfreiheit ist nicht immer förderlich. Meine Ansicht in diesem Bereich lautet: Weniger ist mehr.

Achte darauf, dass du dein Fotobuch nicht mit einer großen Vielzahl an Bildern überlastest. Sehr viele Bilder auf einer Seite verlieren an Wirkung. Sollen die einzelnen Fotos als kunstvoll inszenierte Werke gesehen werden, so brauchen diese Platz, um als solche rezipiert werden zu können.

Beim Thema Fotobücher gibt es einige Möglichkeiten der Anpassung und eine Auswahl an unterschiedlichen Papiersorten. Für mich ist glänzendes Papier aus mehreren Gründen eher störend als elegant. Wenn ich zur nächsten Seite blättere, sehe ich meistens den Fingerabdruck und jede Lichtquelle reflektiert sehr stark. Ich drehe das Buch und versuche einen Winkel zu finden, wo ich das Bild endlich ohne Reflexionen sehen kann. Vielleicht geht es dir da ähnlich, vielleicht ganz anders?

Geschmäcker sind verschieden. Wenn du mehr über meine Tipps und Tricks wissen möchtest, dann könnte der Fotobuch-Workshop bei Foto Köberl für dich interessant sein. Als kleines Plus gibt es einen 20% Gutschein auf die erste Fotobuchbestellung.