Auf zu neuen Ufern Teil 1
[Mittwoch, 22. Oktober 2025]
Mittlerweile bin ich seit 3.Oktober durchgehend unterwegs und somit habe ich knapp die Hälfte meiner bisher längsten Reise hinter mir. Langsam baut sich die Reise auf und wird immer spannender und spektakulärer.
Im Oktober spaziere ich gemeinsam mit meiner Frau und großem Gepäck zum Bahnhof, von dem wir uns zum Flughafen aufmachen. Die erste Destination ist Oslo – obwohl ich schon zahlreiche Male in Skandinavien war habe ich die Hauptstädte noch nie besucht. Klingt komisch, ist es auch. Wer mich kennt, weiß auch, dass ich ein wenig komisch bin ;-)
Street Photography als Kontrast
Ich schlendere durch die Stadt und fotografiere Personen, Gebäude, Reflexionen. Ich besuche Museen und architektonisch ansprechende Bauwerke und trinke fancy aussehenden Kaffee zum Preis von drei. Um den, auch für norwegische Verhältnisse frechen Parkgebühren zu entfliehen, finde ich ein Parkhaus am Stadtrand. Ein weiterer Grund die Stadt ausführlich und fußläufig zu erkunden.
Ich genieße eine Art der Fotografie, die ich sonst kaum bis selten mache. Völlig ohne Plan laufe ich umher, kehre um, auf der Suche nach dem nächsten Lichtstrahl, der ein Gebäude trifft. Der Schattenwurf hüllt die Motive in eine mysteriöse Stimmung. Ein wenig fühle ich mich wieder, wie zu meinen Anfängen, nur mit etwas mehr Plan von der Fotografie im Allgemeinen.
Die Natur am Stadtrand
Nach einem Tag in der Stadt bin ich auch schon wieder gesättigt und die Natur ruft nach mir. Der Herbst, die regenreiche Zeit im Norden, die kühle und zugleich unendlich klare Luft erfordert meine Anwesenheit. Der Kongress meiner Frau ist vorüber und wir können wieder gemeinsam raus, raus aus der Stadt und hinein in den Wald. Wir genießen jeden Moment, den wir zusammen erleben dürfen, denn bald heißt es Abschied nehmen und das für gut fünf Wochen…
Der herbstliche Norden
Doch bevor es auf den, für mich neuen Teil der Reise geht, leite ich noch eine sehr ereignisreiche Reise in den hohen Norden Norwegens. Zuerst geht’s auf die Lofoten, dann weiter auf die Vesterålen mit einer sehr angenehmen Gruppe. Die Lichtstimmungen waren wunderschön und die Herbstfarben einfach perfekt. Doch zur gleichen Zeit war auch das Wetter ein wenig fordernd. Im Herbst ist der Regen durchaus ein regelmäßiger Begleiter unserer Fotoreise. Aber so ist das eben – es ist wie es ist.
Während unserer Lofoten und Vesterålen Fotoreise begegnen wir den gigantischen Seeadlern bei bestem Licht und schaffen es immer wieder Wolkenfenster zu finden. Das glühende Licht schaffen wir ebenso einzufangen, wie die grünen Schleier am Nachthimmel. Die gesamte Gruppe hat dabei sehr tapfter mitgemacht und ja, an einem Tag hatten wir tatsächlich nur Graustufen in unseren Aufnahmen zu finden. Die tief hängenden Wolken und der andauernde Regen haben nicht gerade zu Freundensprüngen beigetragen. Dafür gabs gute Zimtschnecken und etwas Kulturprogramm.
Insegesamt war die Reise wieder sehr abwechslungsreich und obwohl ich nun schon zahlreiche Male in dieser Region war, wird es hier nicht langweilig. Das dramatische Licht ist bei jedem Besuch anders. Und auch die Herbststimmung hat es sehr gut mit uns gemeint, denn die leuchtenden Farben dauern teilweise nicht sehr lange an. Regen und Sturm können die Blätter schnell von den Bäumen wehen und übrig bleibt eine weniger satte und weniger kräftige Farbpalette.
Nach der letzten Nacht, nahe dem Flughafen in Evenes am 68. nördlichen Breitengrad, fliege ich viele Stunden und mehrere tausend Kilometer nach südosten und lande am folgenden Tag in Bueno Aires, der pulsierenden Metropole in Lateinamerika. Nach den Tagen im dünn besiedelten Norden mit viel Natur und nordischer Einsamkeit ist die Weltstadt mit über 15 Millionen Einwohnenden ein heftiger Kontrast. Am folgenden Tag gehts bereits weiter zu meinem tatsächlichen Ausgangspunkt für meine Traumreise. Der Tag fängt bereits gut an mit Whalewatching während des Frühstücks. Ja, richtig gehört. Ich öffne die Vorhänge meines Zimmers und blicke aufs Meer, die Fontänen der Glattwale, Southern Rightwhales um genau zu sein, sind schon zu sehen. So kann ein Tag beginnen.
Die Richtung, in die es geht kannst du dir vielleicht schon vorstellen, doch mehr dazu im zweiten Teil. Danke fürs Lesen.