Vor der schroffen Küste Norwegens, liegt nördlich des Polarkreises eine faszinierende Inselgruppe. National Geographic hat diese Region einst zu den schönsten Plätzen der Erde gekürt. Heute lockt diese besondere Region jährlich zahlreiche Fotograf*innen und Fotografen an. Meiner Meinung nach völlig zurecht.
Fujifilm GFX 100s @20mm | f/16 | 1,3s | ISO 100
Wer eine Reise auf diese besondere Inselgruppe plant, sollte ganzjährig gut ausgerüstet reisen sowie robustes Equipment mitbringen. Hier kann es je nach Wetterlage auch in den Sommermonaten zu tiefen Temperaturen und wilden Stürmen kommen. Durch die warmen Meeresströmungen halten sich hier große Fischschwärme vor der Küste auf, die eine Vielzahl an Walen anlocken. Daher ist auch das Whalewatching vor den Lofoten und Vesteralen eine Besonderheit. Die große Unbekannte dabei ist auch hier wieder das Wetter. Durch die teilweise stürmischen Bedingungen und die damit verbundenen hohen Wellen können die Bootstouren häufig nicht durchgeführt werden. Aber auch ohne die Tierbeobachtung ist die Inselgruppe einen Besuch wert.
Fujifilm GFX 100s @200mm | f/11 | 8s | ISO 100 | Panorama aus 6 Bildern
Lofoten – Bestechende Schönheit
Wenige Landschaften, die ich bereits besuchen durfte sind so dramatisch und Superlativ, wie die Lofoten. Die vielen kleinen Inseln sind über Brücken verbunden, Pässe können überquert werden und teilweise fahren wir durch Tunnel unter dem Fjord. Gefühlt nach jeder Kurve warten noch beeindruckendere Anblicke und die Suche nach der nächsten Ausweiche für einen Fotostop ist allgegenwärtig. Als ich zum ersten Mal auf den Lofoten war, war ich mit meiner Frau unterwegs und wenn wir gemeinsam reisen, dann ist sie zum größten Teil die Autofahrerin. So kann ich mich voll und ganz auf die Landschaft und die natürliche Schönheit konzentrieren.
Fujifilm GFX 100s @20mm | f/11 | 0,2s | ISO 100
Einer der für mich schönsten Bergzacken auf den Lofoten ist dieser schroffe Bergkamm. Obwohl dieser nur gut 400 Meter hoch ist, macht er einen tollen optischen Eindruck. Fotografisch, lässt sich der schroffe Zacken aus unterschiedlichen Perspektiven toll in Szene setzen. Da dieser herausragende Berggipfel ein sehr dominantes Element im Bild darstellt, ist es wirkungsvoll einen starken Vordergrund zu wählen. Neben der strukturellen Dominanz besteht auch ein farblicher Unterschied zwischen den beiden Bildelementen. Der im Schatten liegende Vordergrund hat eine deutliche kalte Färbung, wo hingegen der Hintergrund von der tief stehenden Sonne warm gefärbt ist. Alleine dieser Umstand stellt eine deutliche Separation der beiden Elemente her. Zusätzlich dazu hat die vordere Eisfläche auch noch eine ähnliche Form wie der schöne Bergzacken im Hintergrund. Ok, dafür braucht man vielleicht etwas Phantasie, aber glücklicherweise haben wir das ja.;-)
Besonderheiten der Polarregion
Der Name kommt nicht von Ungefähr, denn die Polarlichter gibt es besonders häufig in den Regionen um den Polarkreis. Genauer gesagt liegen die Bereiche höchster Wahrscheinlichkeit zwischen 65° und 75° nördlicher und südlicher Breite. Durch starke Sonnenwinde bzw. Sonnenstürme werden Teilchen aus der flüssigen Sonnenoberfläche Richtung Erde geschleudert. Wenn diese Teilchen in 80-100 Km Höhe auf die Erdatmosphäre auftreffen, werden die Ionen in der Luft angeregt. Je nach Art der Ionisierung gibt es einen anderen farblichen Lichtschimmer. Zusätzlich kommt es auch noch auf die Höhenlage der Ionisierung an. Werden Sauerstoffteilchen angeregt, so kommt es zu Grünen oder Rot/Violetten Lichtern. Wird Stickstoff angeregt, so kommt es zu den selteneren blauen Polarlichtern. Sind die Sonnenwinde besonders stark, so treten häufig unterschiedliche Ionisierungen auf.
Der Grund, warum die Polarlichter in unseren Gefilden meist rot erscheinen, ist dass wir nur die höchsten Bereiche der ionisierten Sauerstoffteilchen sehen und diese strahlen eben rotes Licht ab.
Nikon Z9 @20mm | f/2.0 | 10 s | ISO 800 | Panorama aus 5 Bildern
Ich genieße es sehr, wenn ich ein Panorama an einem derartig schönen Platz auf den Lofoten aufnehme und dann funktioniert alles bei der Zusammenstellung. Das ist ja oft nicht so klar und deutlich. Bei Panos von Polarlichtern ist es sehr ratsam die Geschwindigkeit zu berücksichtigen. Sind die Norldichter sehr schnell und bewegen sich wirklich rasant sehe ich davon ab Panoramas aufzunehmen. Hier hatten wir Glück und die beiden Bögen waren eher statisch. Durch die einzelnen Aufnahmen im Querformat konnte ich die Reflexion auf der Eisoberfläche des norwegischen Fjords zusätzlich aufs Bild bringen.