Endlich Licht

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Scheinbar weitab von der Zivilisation, erreichen wir nach einer Stunde Fahrzeit einen Platz im südosten Islands. Dieser ist für seine schroffe, schöne Bergflanke bekannt. Zwei Felszacken ragen hoch auf, werden von weiteren Bergen flankiert und bilden die Ausläufer eines gigantischen Bergamassivs im Südosten Islands. Unweit von hier ragt auch der höchste Berg des Landes aus der Erde.

Wilde Landschaft

Als ich zum ersten Mal an diesem Platz vorbeikam, entschied ich mich dagegen hier anzuhalten. Es schüttete wie aus Eimern und die Wolken verdeckten die Berge bis etwa zur Mitte. Daher machte es wenig Sinn, einen Halt zu machen. Vielleicht wollte ich aber auch nicht schon wieder nass werden. Die Zeit verstrich und gut ein Jahr später machte ich mich wieder zu diesem Platz auf. Diesmal mit einer Fotogruppe und die Bedingungen waren besser. Damit möchte ich sagen, dass wir zwar die gesamte Bergkette erkennen konnten, jedoch kein schönes Licht hatten. Die dunkelgrauen Berge ragten in den hellgrauen Himmel. Eine eher monotone Angelegenheit. Meine Ausbeute fiel an diesem Tag eher mäßig überwältigend aus. Ich beschränkte mich anschließen darauf, die Wellenstrukturen und Felsformationen aufzunehmen.

Einige Zeit später

Um genau zu sein mehr als drei Jahre später, kehrte ich das nächste Mal mit einer Gruppe zu diesem Ort zurück. Auch dieses Mal war das Wetter alles andere als einfach und vorhersehbar. Trotzdem machten wir uns auf den Weg, am Morgen fuhren wir die Strecke und erreichten bei Dämmerung den Platz. Heute konnten wir unter Umständen etwas mehr Glück haben als die vergangenen Male.

Lichtschein

Nachdem wir in Richtung Sonnenaufgang einige wolkenfreie Bereiche am Himmel erkennen konnten, waren wir schon vorsichtig optimistisch. Längst hatten wir uns alle einen schönen Platz gesucht, an dem die Spiegelung der Bergspitzen schön zu sehen waren und sich nicht mit Elementen im Vordergrund überlagerten. Doch die zahlreichen Windböen machten auch diese Idee schwieriger als vermutet. Die Windgeschwindigkeit war durchaus erträglich und nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit. In den Wintermonaten kommte es immer wieder zu stärkeren Stürmen und heftigen böen. Durch diese immer wiederkehrenden Stöße, die teilweise heftig an den Stativen rüttelten, waren wir besonders gefordert, diese vom Wind abzuschirmen. Nicht immer war das so einfach möglich, denn wir mussten uns auch noch so positionieren, dass wir nicht in der sumpfigen Landschaft mit den Füßen versanken.

Für den gewünschten Bildausschnitt benötigte ich mehrere Aufnahmen, die ich später zu einem Panorama kombinieren würde. Dabei war es erforderlich, dass ich sehr schnell arbeitete und drei Bilder unmittelbar hintereinander aufnahm. Um teilweise die Reflexionen im Vordergrund zu reduzieren, verwendete ich einen Polarisationsfilter, der die Belichtungszeit zusätlzich etwas verlängerte. Soweit so gut. Um sicherzugehen, dass die Kombiantion er Bilder gut klappen würde und die Aufnahmen möglichst gut werden würden, nahm ich mehrere Serien auf.

Plötzlich entwickelte sich das Licht und unsere Gedult hatte sich wieder bezahlt gemacht. Wir erhalten erleuchtete Bergspitzen mit den schön ziehenden Wolken im Hintergrund. Die sanfte Stimmung auf den umliegenden, mit Schnee bedeckten Berghängen, unterstützt zusätzlich die Tiefe und die dreidimensionale Wirkung für noch atmosphärischere Bilder. Der Dunst, der vor dem steilaufragenden Felsmassiv hängt, erzeugt einen wunderschönen verträumten Effekt, den ich im fertigen Resultat sehr schätze.

*dreamy landscape* - FUJIFILM GFX100II @20mm | 0,6s | f/16 | ISO80

Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden und das hochauflösende Panorama spiegelt die Schärfe, sowie die atmosphärische Wirkung der Landschaft ausgezeichnet so wider, wie ich das vor Ort empfunden habe. Glücklicherweise konnten wir diesen wunderbaren Ort in Kombination mit einer tollen Lichtstimmung fotografisch in Szene setzen.

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Seeadler im Flug

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Atmosphärische Bilder