High key vs. low key
Bilder können deine Stimmung ausdrücken, deine eigene Weltanschauung widerspiegeln und eine Szene in ihrer Essenz wiedergeben. Ebenso kannst du eine Aufnahme so bearbeiten und entwickeln, dass die Ästhetik im Vordergrund steht, was nicht zwangsläufig mit deiner persönlichen Stimmung zusammenpassen muss. Nicht alle Menschen die High Key Fotos machen sind nur fröhlich und ebenso sind nicht alle Menschen mit Low Key Vorlieben durchgehend schlecht drauf.
Was bedeutet High Key und was bedeutet Low Key?
Die einfachste Erklärung ist eine sehr technische mit wenig romantische Beschreibung. High Key ist ein Bild, das übermäßig aus hellen bis weißen Bildteilen besteht und genau gegengesetzt ist Low Key ein Bild mit Großteils dunklen bis schwarzen Bildbereichen. Gestalterisch lassen sich beide Stile sehr schön in Szene setzen und künstlerisch eine gewisse Stimmung erzeugen. Je nach Entwicklung kann ein derartig entwickeltes Bild besonders Kontrastreich und dominant sein, oder eine große Leichtigkeit vermitteln.
Wie erkennst du passende Motive?
Die einfachste Möglichkeit in der Ära der modernen spiegellosen Technik ist das Vermögen, die Belichtungsanpassungen bereits auf dem Bildschirm oder im Sucher sehen zu können. Durch eine gezielte Belichtungskorrektur kann somit bereits ein geeignetes Motiv „Live“ ermittelt werden. Doch ist eine derartige Suche von Motiven wahrscheinlich wenig praktikabel. Somit kannst du dich dabei an gewisse Rahmenbedingungen halten, um die Motivsuche zu erleichtern. Zumindest funktionieren diese kleinen Hilfestellungen für mich persönlich und können von Mensch zu Mensch abweichen. Meiner Meinung nach gibt es in der Fotografie als Kunstform keine absoluten Aussagen, sondern nur Richtlinien und hilfreiche Methoden, um persönliche Vorstellungen ausdrücken zu können.
Bei High Key achte ich auf ein relativ dunkles Hauptmotiv vor einem helleren Hintergrund. Ein mögliches Bild wäre dabei ein fliegender Vogel am Himmel mit starker Überbelichtung. Dabei entsteht eine detailreiche Aufnahme mit wenig Ablenkung durch einen Hintergrund. Wichtig ist dabei jedoch, dass der gesamte Kontrastumfang der Aufnahme noch nicht zu groß ausfällt. Wenn der helle Hintergrund bereits zu hell ist, ist durch eine weitere Aufhellung ein Teil des Bildes bereits ohne jegliche Kontraste und das will ich so gut es geht vermeiden.
Low Key funktioniert meiner Meinung dann gut, wenn es eine etwas hellere Kontur im Bild gibt, die den strukturellen Höhepunkt darstellt. Wird diese Aufnahme nachfolgend, oder auch bereits bei der Aufnahme selbst, abgedunkelt, so entsteht eine kleine Landschaft aus tonalen Höhen in der Tiefen Nacht der Dunkelheit. Immer wieder nehme ich High Key und Low Key aufnahmen auf und setze Motive farblich und in schwarz weiß derartig in Szene.
Die große Schwierigkeit
Ich sehe die größte Herausforderung in diesen Bildern darin, das passende Motiv zu finden und schön in einen Rahmen zu setzen. Bereits die kleinsten Ungereimtheiten wirken sich massiv aus und erzeugen eine andere Wahrnehmung der Aufnahmen. Mein Tipp dabei ist, wie auch in vielen anderen Bereichen, viel zu üben und spaß dabei zu haben. Ich kann die künstlerische Arbeit nicht erzwingen. Manchmal arbeite ich daran und erschaffe Bilder mit maximal dokumentarischen Wert und wenn die Bedingungen passen und ich motiviert und „in the mood“ bin gelingen mehrere Portfoliobilder an einem Tag.