So schnell kanns gehn
Mit dem heutigen Beitrag möchte ich auf ein paar Dinge hinweisen, die ich als äußerst wichtig empfinde und die uns helfen ein solches Missgeschick zu vermeiden. Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht ganz so einfach ist, denn wenn wir genau wissen würden, wann wir was tun müssen, um ein kleines Unglück zu vermeiden, dann würden wir es tun.
Unlängst war ich mit meiner lieben Frau in einer wunderschönen Gegend unterwegs in einer Landschaft, die einerseits unwirtlich und schwer zugänglich ist und doch, durch die Hand des Menschen und dessen Bauwerke, gut erreichbar geworden ist. Die Rede ist von der Glockner Hochalpenstraße. Unbeschwert erreichen wir Höhen von über 2.500 Meter und brauchen nur das Gaspedal unseres Fahrzeugs betätigen. So einfach geht das sonst nicht. Dieser Umstand hat selbstverständlich auch wieder mehrere Seiten und mögliche Blickwinkel, doch dazu möchte ich mich gar nicht weiter äußern.
Wir wandern also zuerst Bergab um danach wieder über einen anderen Weg aufzusteigen und zurück zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen. Unsere Runde führt uns vorbei and wunderschönen Strukturen, hochgelegenen Stauseen und faszinierenden Berglandschaften. Häufig hören wir das hektische Pfeifen der Murmeltiere, wenn wir um die nächste Kuppe wandern. Nachdem die Wassermassen, die im Stausee aufgefangen werden, direkt vom größten Gletscher Österreichs kommen, werden viele Sedimente mittransportiert. Das wunderschöne türkis gefärbte Wasser läuft entlang von natürlichen Strukturen, bildet Inseln und lässt Licht in einer ganz besonderen Weise reflektieren, bevor es vom Staudamm gebremst wird.
Was wir vom Missgeschick lernen
Wenn nie etwas schief gehen würde, hätten wir keinen Grund, etwas lernen zu müssen bzw. zu können. Doch wir müssen nicht immer alles „am eigenen Leib“ bzw. mit dem eigenen Equipment erleben. Manchmal reicht es auch aus, um andere zu beobachten, oder die Auswirkung zu realisieren. Als ich diese wunderschöne Struktur entdeckte und voll fokussiert eine Komposition um diese Felsen erarbeitete rief mich meine Frau und zeigte auf einen dunklen Fleck, einen Meter vom Ufer entfernt. Als ich genauer hinschaute, fiel mir auf, dass es ein Objektiv war. Sofort musste ich daran denken, wie wichtig es sei, sich eine gute Technik für das Wechseln der eigenen Objektive anzueignen. Natürlich kann dieses verlorene Objektiv, auch aus der Tasche gefallen sein oder aus der Hand gerutscht sein, doch alleine dieses Missgeschick verdeutlicht wieder, wie wichtig der Sorgsame Umgang mit der Ausrüstung ist.
Üben, üben, üben
Wie bei vielen Dingen, gibt es auch hier nicht nur eine richtige Technik. Trotzdem solltest du dir selbst bei deiner Kamera den besten Weg suchen, unterschiedliche Objektive zu wechseln. Versuche beispielsweise die Objektive im Stehen zu wechseln, wo du keine Möglichkeit der Ablage hast. Genau das passiert draußen beim Fotografieren ständig. Nur in seltenen Fällen habe ich tatsächlich die Möglichkeit meinen Rucksack ablegen zu können und die Objektive angenehm darauf zu platzieren. Häufig bin ich am Wasser unterwegs und trage den Rucksack am Rücken, dann muss ich zuerst den Rucksack nach vorne drehen um anschließend das Objektiv zu entnehmen. Jetzt habe ich Objektiv und Kamera in der Hand, und nun? Ganz einfach, mit der Kamera am Gurt kann ich mit einer Hand das befestigte Objektiv lösen und abnehmen und das andere Objektiv möglichst rasch anbringen, damit keine ungewünschten Elemente auf den Sensor gelangen. Wie auch immer deine Vorgehensweise zum Wechsel der Objektive ist, aber es ich entscheidend, dass es schnell und sicher geht.
Objektiv wechseln trotz Regen
Besonders bei schwierigen Wetterverhältnissen ist beim Objektivwechsel Vorsicht geboten, denn es gibt kaum etwas unangenehmeres als Flüssigkeit auf dem Sensor. Eine Schneeflocke oder ein Wassertropfen können hier bereits erheblichen Schaden anrichten. Ebenso sind Sandkörner besonders gefürchtet bei elektronischem Equipment. Wenn du Glück hast, dann passiert in den vorgestellten Fällen weniger, jedoch können dadurch auch nachhaltige Schäden entstehen. Flüssigkeit, oder Staub der auf den Sensor gelangt, kann mit solider Technik und einigen Hilfsmitteln wieder sehr gut entfernt werden. Wichtig ist, dass man sehr sorgsam vorgeht und nichts überhastet. Wenn du ein Sandkorn aufm dem Sensor hast und es mechanisch bewegst, dann entstehen sofort Kratzer und diese haben den Austausch des Sensors zur Folge. Das möchten wir unter allen Umständen vermeiden. Wenn du die Sensorreinigung zum ersten Mal durchführen möchtest, macht es Sinn vorab mit jemandem zu sprechen, der darin geübt ist. Je nach Kamerahersteller und Sensorgröße gibt es unterschiedliche Herausforderungen. Ich reinige meine Kameras seit mehr als 10 Jahren selbst und ich bin immer sehr sorgsam damit umgegangen und hatte bislang immer gute Erfolge damit. Damit jedoch kein Missgeschick passiert, macht es Sinn sich beraten zu lassen. Wenn du mehr darüber wissen willst, kannst du bei Foto Köberl anfragen, denn hier arbeiten Spezialisten seit vielen Jahren mit dem Thema und haben das nötige Know How sowie die nötige Ausrüstung dazu.
Beim Reinigen meiner Kameras habe ich auch bemerkt, dass die Fujifilm Sensoren deutlich schwieriger zu reinigen sind als die Nikon Kameras. Das liegt meiner Ansicht nach an der Beschichtung. Dies ist mir auch bei den Beschichtungen der Frontlinsen aufgefallen. Zusätzlich dazu soll die teure Sony Alpha 1 extrem heikel zu behandeln sein, da die oberste Schicht der Sensoren sehr anfällig gegen mechanische Belastung sein und extrem Schnell feine Mikro-Kratzer entstehen. Wenn du also eine Sony a1 hast, dann lass deine Kamera besser professionell reinigen und versuche dich nicht selbst daran.
Also egal ob du deine Objektive sicher wechseln möchtest oder deinen Sensor reinigen willst, Übung ist ein wichtiger Faktor zum Erfolg. Besonders wenn du deine Kamera selten in Gebrauch hast, ist es sinnvoll den Objektivwechsel zu Hause gut zu üben. Es kann unter Umständen sehr heikel ausgehen, wenn das Handling nicht sitzt.
Wenn du das liest und dir denkst, das ist ja mein Objektiv, das ich auf der Glockner Hochalpenstraße verloren habe, dann melde dich gerne bei mir 😉
Hallo Philipp, ich wünsche euch einen spannenden Aufenthalt und freue mich schon aiuf die Fotos!
Liebe Grüße, Johanna
Lieber Philipp, eine schöne Zeit auf Island. Wir wünschen dir das Wetter, das wir hatten – 7 Tage Sonne! Alles Liebe, Maria und Gerald