Die zweite Jahreshälfte hat sehr inspirierend und wundervoll mit einigen Fotoworkshops und persönlichen Ausflügen in der Heimat begonnen. Neben dem äußersten Osten von Österreich, nahe dem tiefsten Punkt des Landes, ging es außerdem zu einigen Ausflügen in die Berge. Auch für das Jahr 2022 sind einige dieser Orte wieder auf dem Plan und darauf freue ich mich schon sehr.
Die Heimat
Der August in Österreich hat uns einige wunderbare Motive beschert. Eine der größten Highlights war für mich persönlich die Fotografie von Löfflern aus nächster Nähe. Nur ca. 30 Meter entfernt haben sich diese wunderbaren Tiere ausgetobt, haben geschlafen und unbeirrt gefischt. Weiter in Richtung Westen ging es zu den Perseiden auf über 2.300m Seehöhe. Die kalten und klaren Nächte waren eine wunderbare Möglichkeit, tolle Sternenbilder aufzunehmen. Doch nicht nur schöne Sternenbilder standen bei diesem Workshop am Programm, auch die Naturlandschaft bei Tag war eindrucksvoll und gigantisch schön. Viele Techniken und Kompositionsmöglichkeiten konnten bei diesem Workshop thematisiert und behandelt werden.
Bären, Bären, Bären
Ende August konnte wieder die Fotoreise zu den Bären stattfinden. Eine fünftägige Fotoreise mit voller Verpflegung und vielen Tiersichtungen. Neben den Hauptprotagonist*innen konnten wir auch wunderbare Vögel aus nächster Nähe sehen. Für kurze Zeit ließ sich sogar ein Fuchs blicken. Das Gebiet im Süden von Slowenien ist wunderbar vielfältig. Miha von Slovenianbears.com hat dieses Jahr einige neue Ideen umgesetzt und für nächstes Jahr warten weitere Highlights: Eisvogel, Otter, Iltis und viele weitere tolle Tiere hat er bereits dokumentiert.
Die Toskana und Elba
Die einzigartige Landschaft der Toskana wurde durch jahrhundertelange Prägung des Menschen wie ein riesiger Garten geformt: Lange Zypressenalleen in perfektem Abstand gepflanzt. Kleine Oasen des Genusses auf dem Hügel. Es gibt viele Aussichtspunkte und ein fantastisches Spiel zwischen Licht und Schatten. Von den zarten Hügeln ging es weiter in Richtung Süden. Die verschiedenen heißen Quellen laden zum Baden ein, formten über Jahrhunderte wunderschöne Strukturen und bilden auch farblich einen tollen Kontrast.
Wer hat’s gewusst? Elba gehört auch zur Toskana. Was mich am meisten an der Insel Elba fasziniert hat, waren die wirklich einzigartigen Strände. Die vielen unterschiedlichen Variationen und Formen der Küste. Im Süden gibt es sanfte, gelbe Sandstrände, die an den Rändern in eine beeindruckende Steilküste übergehen. Weiter im Westen werden die Strände schroffer und die Wege zu ihnen etwas abenteuerlicher. Doch sehr viele dieser schönen Strandabschnitte sind sehr gut zugänglich. Für Fotofreund*innen gute Nachrichten: In der Früh ist man meist ziemlich alleine vor Ort. An einem Strand im Norden der Insel teilten wir uns noch vor Sonnenaufang lediglich mit einem Fischer den wunderbaren Strand. Das Wasser an diesem Platz war so klar und türkisgrün, dass wir direkt an karibische Bedingungen denken mussten.
Sandstrukturen auf Amrum
…oder besser gesagt: Vom Winde verweht?
Die kleine Insel Amrum im äußersten Nordwesten von Deutschland besteht zu knapp 30 Prozent aus Sand. Der Kniepsand und die angeschlossene Dünenlandschaft gehören zu den markantesten Bereichen der Nordsee-Insel. Die höchste Erhebung liegt lediglich 36 Meter über dem Meeresspiegel und dies lässt auch schon sehr gut das Aussehen dieser Insel erahnen. Das umschließende Wattenmeer macht es möglich, dass man unter geschulter Begleitung die benachbarte Insel zu Fuß erreichen kann. Die Uferlinie bietet einen wunderbaren Lebensraum für Limikolen und unzählige Vögel brüten im Naturschutzgebiet der Dünen im Nordosten der Insel.
Im Sand finden sich tausende Strukturen, die durch den Wind geschliffen wurden. Ich fühlte mich hier wie im Strukturen-Paradies. Geschwungene Linien, ein Bergrelief, ein Portrait einer posierenden Person und unendlich verschiedene Formen und Ausprägungen waren im Sand zu finden. Im Kleinen finden sich verborgene Schätze und auch im Großen bieten sich tolle Motive. Ich freue mich bereits auf ein Wiedersehen im April 2022.
Best of Norway
Gleich mehrere Highlights im wunderschönen Norwegen durfte ich während einer dreiwöchigen Reise erkunden. Beim ersten Teil begleitete mich meine wunderbare Frau. Gemeinsam haben wir bei starkem Regen für mehrere Tage im Zelt übernachtet, haben Seeadler aus einem kleinen Boot beobachtet und auf den Lofoten zum ersten Mal Nordlichter gesehen. Eine teilweise sehr fordernde, dennoch sehr tolle Reise mit vielen grandiosen Fotomotiven.
Trondheim Flughafen: Meine Frau fliegt nach Hause und mein Kollege Norbert kommt an. Jetzt geht’s weiter zum Scouting in den Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark. Bevor die Fotoreise (Entdeckungsreise) los geht, haben wir noch Zeit, die Gegend eingehend zu erkunden. Unser Ziel für die nächsten Tage sind wollige große Verwandte von Ziegen. Ja, genau, die Moschusochsen. Wenn ich daran denke, wie es war, diese Tiere zu fotografieren, will ich sofort wieder in ihre Gegend, um sie aus nächster Nähe erleben und ihr Verhalten studieren zu können. Ein weiteres fotografisches Highlight, das ich im kommenden November wiederholen werde.
Ich bin sehr dankbar, dass ich all diese schönen Tiere und Landschaften in diesem Jahr erleben durfte. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mich bei diesen Abenteuern begleitet haben. Meine Freude ist groß, wenn ich an die zukünftigen Abenteuer denke. An die kleinen, wie auch die großen Herausforderungen. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr, in dem ich selbst viel lernen darf und damit weiterhin wertvolle Tipps und Tricks weitergeben kann.
Alles Gute für 2022!