Oft macht genau das den entscheidenden Unterschied in unseren Bildern, das wir nicht selbst beeinflussen können. Das Glück macht häufig den feinen Unterschied zwischen einem guten und einem hervorragenden Bild. Gerne würde ich behaupten, dass ich nicht auf Glück angewiesen bin und trotzdem tolle Bilder mache. Egal, ob wir es nun als Glück, Zufall oder Ähnliches bezeichnen: Ein kleiner Teil jedes Bildes liegt außerhalb unseres Einflussbereiches.
Kein Glück
Ein Teil deines kreativen Prozesses als Fotograf*in ist auf alle Fälle kein Zufall und das ist die Bildbearbeitung. Hier kannst du dein gesamtes Repertoir ausschöpfen und dein Bild so gestalten, wie du es dir vorstellst. Es spielt meiner Meinung nach keine Rolle, ob du nur kleine Anpassungen machst, oder gleich den ganzen Himmel austauscht. Wichtig dabei ist, dass du ehrlich bist und den Betrachtenden deiner Werke die Wahrheit über die Bildentstehung erzählst. Wenn ich focus stacking verwende oder ein Panorama zusammenfüge, erwähne ich die Technik am Rande. Wie auch immer dein persönlicher Geschmack ist, bei der Bildentwicklung kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen.
Dieses Bild habe ich vor zwei Tagen am 02.09. aufgenommen und am handy bearbeitet. Die finale Version kann daher noch hiervon abweichen. Die Nordlichter sind aktuell sehr stark und bilden wunderschöne Schleier aus, die über den Himmel tanzen.
Glück und Übung
Wenn du draußen in der Natur fotografierst, so kannst du deine eigene Komposition verändern und ganz persönliche Ausschnitte der Landschaft finden. Du kannst durch die Veränderungen von Blende und Belichtungszeit deinen Bildeindruck gestalten. Wie sich das Licht entwickelt, ob Nordlichter zu sehen sein werden oder ob die Wolken leuchten werden, ist Glück. Mein Ansatz dabei ist so, dass ein Bild auch ohne tollem Himmel es wert ist betrachtet zu werden. Und genau das kannst du üben. Diese Übung in der Landschaft hilft dir gezielt weiter bei deiner persönlichen Verbesserung. Wenn der Sonnenaufgang also nicht so strahlend und scharlachrot leuchtet, so kannst du trotzdem ein schönes Bild schaffen, das Blicke auf sich zieht. Jedes Mal wieder rufe ich mir das ins Gedächtnis, wenn ich einen kurzen Anflug von Enttäuschung verspüre, wenn sich das Licht doch nicht so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe. Meistens erwarte ich nichts und bin dankbar für das, was ich sehen darf und manchmal freue ich mich schon auf dramatisches Licht. Was mir jedoch vor längerer Zeit deutlich wurde, ist, dass ich häufig von “schlechten” Lichtverhältnissen mehr lerne als von guten.
Jede Stunde und jede Minute in der du dich mit deiner fotografischen Weiterentwicklung beschäftigst, wirkt sich positiv aus. Nicht immer merken wir diesen Mehrwert sofort, doch blicken wir ein paar Monate zurück, so sehen wir die Veränderung.
Wenn du also häufig hinausgehst und fotografierst, so wirst du eine positive Veränderung wahrnehmen. Eines Tages wird dann auch das Glück mitspielen. Fordere dein Glück heraus.
Sehr treffender Beitrag!
Vielen Dank. Das freut mich zu hören.;-)