Auch wenn der aktuelle Winter ziemliche Startschwierigkeiten hatte, bekommt man an vielen Orten Österreichs langsam das Gefühl, dass die kalte Jahreszeit angekommen ist. Als ich heute gemeinsam mit meiner Frau einen kleinen Ausflug zu einem meiner „Winter-Klassiker“ gemacht habe, war es im Tal grau in grau.
Winter ist da
Als wir beim Parkplatz ankommen, zeigt das Auto -5°C an und der Wind ist bereits durch die schwankenden Baumspitzen sowie die Schneefahnen zu erkennen. Wir sind gut vorbereitet und machen uns auf den Weg zur Anhöhe. Ein Schritt nach dem anderen taucht in den Schnee ein und die kalte Luft streicht über unsere Gesichter. Langsam steigen wir entlang des Weges auf, der uns Großteils durch den Wald führen wird. Hier konnten wir bereits mehrfach Auerhühner und andere spannende Waldbewohnende wie Wintergoldhähnchen oder Baumläufer beobachten. Wie bei den meisten Spaziergängen oder kleinen Wanderungen in der Natur ist auch dieses Mal meine Kamera dabei. Das Licht ist heute sehr flach und ich denke bereits daran Schwarz-Weiß-Bilder aufzunehmen und beginne meinen Blick in diese Richtung zu orientieren.
Die ersten Motive, die meinen Blick fangen, sind die weißen Striche auf den Bäumen. Durch den Wind entstand auf einer Seite der Bäume eine markante Schnee-Markierung. Das Motiv an sich ist wunderschön, aber meine Suche nach fesselnden Bildern ist noch nicht zu Ende. Nach mehreren Aufnahmen versuche ich mich wieder an ICMs dieser schönen und farbreduzierten Landschaft. Je höher wir aufsteigen, umso tiefer der Schnee und auch die Temperaturen scheinen zu fallen. Plötzlich wechseln die Lichtverhältnisse ganz subtil und aus dem ursprünglich sehr flachem Licht entsteht ein diffuses Licht mit mehr Strahlkraft. Plötzlich tauchen mehr und mehr Motive vor mir auf und die Szene lässt sich für mein Augen bedeutend besser in ein erkennbares Bild ordnen. Besonders im Wald ist Ordnung ein interessantes Thema, das sehr relativ zu sehen ist. Die Kunst dabei ist, eine erkennbare Balance zwischen einzelnen Elementen zu schaffen und jedem Hauptbestandteil genügend eigenen Platz zu geben.
Ein paar Höhenmeter haben wir noch vor uns und bevor wir zur Lichtung kommen, erkennen wir bereits die intensiven Windböen. Immer wieder pfeift der kalte Wind mit tausenden Schneeflocken im Gepäck die Lichtung hinauf. Wir fühlen uns wie in einer arktischen Zone. Unser Equipment hält uns warm, doch unser Gesicht ist frei und der Kälte ausgesetzt.
Kälteschutz für das Gesicht
Schon wiederholt haben wir verschiedene Produkte selbst hergestellt, um für die Zeit in der Natur gerüstet zu sein. Zuletzt galt es einen angenehmen und natürlichen Kälteschutz herzustellen. Die Herstellung davon ist einfacher, als einen Laden zu finden, in dem wir die Rohmaterialien erwerben konnten. Bienenwachs und Mandelöl sind noch verhältnismäßig einfach zu finden, wo hingegen Lanolin und Kakaobutter etwas schwieriger zu bekommen waren. Glücklicherweise konnten wir mit der Rührwerkstatt einen österreichischen Lieferanten finden, wo wir die Rohstoffe kaufen konnten. Wenn du dir selbst eine Kältecreme oder einen Lippenbalsam herstellen möchtest, dann findest du diese und viele weitere spannende Anleitungen auf der Website von Smarticular. Einer der Hauptgründe, diese Produkte selbst herzustellen ist, die Möglichkeit einer geruchsneutralen und verpackungsarmen Variante.
Die Winter Landschaft
Nachdem ich mich, dank der selbst gemachten Kältecreme, hervorragend auf die Landschaft und die schönen Motive konzentrieren konnte, entdeckte ich eine sehr spannende Baumgruppe. Diese stand recht prominent vor einem Felsen auf der Lichtung. Der stürmisch vorbeistreifende Schnee stellte die Bäume scheinbar frei und zusätzlich führen die Linien im Vordergrund zum Motiv. Die vom Wind geformten Linien sind deutlich zu erkennen und ermöglichen einen einfachen Einstieg ins Bild, bei näherer Betrachtung ist auch in der Ferne die Stimmung vom stürmischen Schnee erkennbar.
Wenige Meter weiter stehen einzelne Bäume, die ich gerne besuche. Diese sind von Wind und Wetter sehr exponiert und lassen sich ebenfalls sehr schön in Bilder übersetzen. Zur kalten Jahreszeit sind die Zweige oft vereist und die Bäume wirken wie weiße Schneeriesen, die einsam auf der weißen Fläche stehen.
Von diesem kleinen Ausflug sind noch die einen oder anderen Schwarz-Weiß-Bilder geplant. Doch auch die Bildentwicklung am Computer benötigt Zeit und vor allem einen emotionalen Abstand zur Geschichte dahinter. Meist dauert es ein paar Tage, Wochen oder auch Monate, bevor ich mich den Bildern wieder annähere und die tollen Momente wieder erlebe. Diesmal mit frischen Augen…